Hobby-Sportler zwischen Natur und Trends. So ist der Abverkauf der Berge in Österreich vorprogrammiert. Im Falle des Alpinismus jedoch nicht ohne ersichtliche Folgen für Natur und Umwelt. Bereits jetzt sind viele Bergregionen bis auf den letzten Quadratzentimeter touristisch erschlossen und bringen langfristige Gefahren für Flora und Fauna, aber auch für das Leben von abenteuersuchenden Reisenden. Am besten lässt sich diese Thematik anhand des wohl populärsten Gipfels aller Zeiten, dem Mount Everest im Himalaya-Gebirge, erläutern. Die Erstbesteigung des Gipfels durch den Neuseeländer Edmund Hillary und seinen Träger Tenzing Norgay im Jahre 1953 löste internationale Begeisterung aus, da dies ein Ausdruck von unvorstellbarer Selbstdisziplin, körperlichen Höchstleistungen und einem unübertreffbaren Überlebenswillen im Kampf gegen den Tod darzustellen schien. Allein die Vorbereitungsmaßnahmen, wie die logistische Bewerkstelligung der Tour, die Erkundung der bestmöglichen Aufstiegsrouten zum Gipfel und natürlich das Training der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit bis an die Grenzen – all das benötigte Zeit und umfangreiche Recherchen, in Zeiten ohne Handy und Internet.
Es ist all inclusive
Der Wandel könnte größer nicht sein. Im 21. Jahrhundert beschließt man, nach dem Motto „Das wird schon“, eben mal so den Mount Everest zu besteigen. Nach dem Buchen der Reise, vergleichbar mit dem eines Pauschalurlaubs, und der Zahlung von durchschnittlich 20.000 – 50.000 Euro ist für alles gesorgt. Nicht nur Flug, Visa und Unterkunft sind gesichert, nein auch ein komplettes Versorgungspaket für alle Eventualitäten ist enthalten, sozusagen „all inclusive“.
Ob die einheimischen Träger einen angemessen Anteil vom Kuchen erhalten, ist wohl eher nebensächlich, schließlich machen sie das freiwillig – denkt man. Gewissermaßen profitieren die hier lebenden Menschen sicher auch von der touristischen Erschließung ihrer Region, da für Unterkunft und Bewirtung der Gäste gesorgt werden muss. Die Träger aber, die ihre Gäste von Beginn an bis zum Ziel begleiten, riskieren tagtäglich ihr Leben, auch weil sie es oft mit unerfahrenen Alpinisten oder gar Hobby-Sportlern, die auf der Suche nach dem ultimativen Kick sind, zu tun haben.
Ein gefährlicher Trend
Dieser Trend ist seit einigen Jahren auch in den Alpen zu beobachten. Menschen aller Alters- und Konditionsstufen besteigen Berge, nicht selten in gewöhnlichen Turnschuhen, wobei sich viele den Gefahren gar nicht bewusst sind. Dabei gilt das Motto „Hauptsache oben – egal wie“. Wer weiß schon, ob man mit der Gondel bis zur Bergstation gefahren ist oder vom Tal beginnend, in einer vierstündigen Tour bis unterhalb des Gipfels gewandert ist? Bei der Frage, aus welchem Grund die Touristen zunehmend Bergtouren unternehmen und Outdoor-Aktivitäten verfolgen, hört man neben dem klassischen Grund, ein „Erfolgserlebnis“ oder „Kick“ verspüren zu wollen, oft auch Aussagen wie „Eins mit der Natur“ sein zu wollen. Doch es ist Vorsicht geboten, denn allein im Winter 2018/19 gab es in Österreich 95 Todesfälle auf Alpinen Pisten. (Quelle)
Das Landschaftsgebiet rund um den Mount Everest ist im Laufe der Jahre zu einer der größten Müllhalden in freier Natur verkommen. Neben Speiseresten und Verpackungen sammeln sich dort Reste von Zelten und leere Sauerstoffbehälter. In den Alpen werden immer öfter Pfeiler aus Beton in den Boden gerammt und Bäume gerodet, damit man beispielsweise in einer Art schwebenden Seilbahn, neben einem spektakulären Ausblick und dem ultimativen Kick, auch „Eins mit der Natur sein kann“. Die Verdrängung von Mensch und Tier, Umweltverschmutzung wohin das Auge sieht – diese Tatsachen sind unwiderrufbar für alle von uns. Die Zahlen der Todesopfer bei Gipfelbesteigungen, nicht selten aufgrund von Unachtsamkeit, zeigen uns nur: Egal wie viel man auch zahlt – Gipfel kann man nicht kaufen.
Wandern in den Bergen macht Spaß
Jetzt denken viele Sportbegeisterte an die schöne Natur und die Bergwelt. Sie lädt zum Wandern in der frischen Luft ein. Das macht Jung und Alt mit der nötigen Fitness Spaß. Wandern in den Bergen bringt für Sie bei der richtigen Vorgehensweise die erhoffte Erholung vom Alltag. Auch wenn Sie gesundheitlich angeschlagen sind und Ihre Gehfähigkeit für große Wandertouren eingeschränkt ist, müssen Sie nicht auf kleinere Wandertouren verzichten. Spezielle Angebote finden Sie beim Alpenverein seit Jahren. Suchen Sie Informationen für Wandertouren in Österreich oder in der Schweiz, erhalten Sie interessante Unterlagen bei den Tourismusverbänden. Radwanderkarten zeigen Ihnen viele interessante Tipps für Entdeckungsreisen. Planen Sie eine Wandertour mit Ihrer Familie, sollten Sie Abwechslung für die Kinder einplanen. Auf halber Strecke könnten sie die Lust verlieren. Erkundigen Sie sich nach Familienauswanderungen mit differenzierten Schwierigkeitsgraden.
Internet Foren nutzen
Im Internet finden Sie als Wanderfreund die Möglichkeit, sich in Foren (Österreich, Südtirol, Italien, Schweiz) auszutauschen und entsprechende Touren zu empfehlen. Diese Beiträge sind meist nach Regionen sortiert. Dann muss nur noch das Wetter stimmen! Sport fördert Ihr Wohlbefinden und trägt zur Erhaltung der Gesundheit bei.